Unsere Neuen
Gestirne treffen auf Gezeiten
Seinen Ursprung vermag Alberto Parrini, Besitzer des noch verhältnismässig jungen Weinguts Le Stadère, nicht wirklich zu verheimlichen.

Als Spross einer toskanischen Winzerfamilie hat er schon als kleiner Junge das Rauschen der Blätter der Reben in den heimischen Weingärten und den Duft von sorgfältig reifenden Traubensäften in Barriquefässern in sich aufgesogen. Und doch zog es ihn zuerst weg vom heimischen Boden und er griff buchstäblich nach den Sternen. Während seinem Studium der Luft- und Raumfahrt war es aber nicht nur die Technologie, die ihn begeisterte, sondern ebenso die Konstellation der Sterne und ihre Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Natur.
Nicht verwunderlich ist es, dass er schliesslich seinen Traum wahr werden liess und nun für uns die Sterne vom Himmel holt, um ein toskanisches Terroir gepaart mit der richtigen Sternenkonstellation in einmaliger Harmonie auf die Flasche zu bringen.
Das Weingut der Familie Parrini liegt in der toskanischen Maremma, nahe der Stadt Grosseto in der südlichen Toskana. Die Weinberge erstrecken sich auf einer Höhe von bis zu 380 Metern über dem Meeresspiegel und bestechen durch ihre Ursprünglichkeit und mediterrane Lieblichkeit. Die andauernde, kühle Meeresbrise, die durch die Rebstöcke vom nahe gelegenen Mittelmeer herüberweht, schenkt den Weinen zusammen mit den sehr heissen Sommertagen eine aussergewöhnliche Tiefe und Vielseitigkeit. Auf den 18 Hektaren mit vornehmlich lehmigen und kalkhaltigen Böden wachsen heimische Trauben wie Pugnitello, Sangiovese, der aus Spanien im 17. Jahrhundert mitgebrachte Alicante und die für Bordeaux Blends üblichen internationalen Rebsorten wie Merlot und Petit Verdot.
Die Weine sind kraftvoll und raffiniert, dabei niemals zu opulent. Klima, Terroir und moderne Kellertechnologie finden sich in perfekter Harmonie im Glas wieder, Gezeiten vom Mare Nostrum und Gestirne am toskanischen Sternenhimmel tragen gleichzeitig dazu bei, uns beim Genuss unserer Neuentdeckung wie im siebten Himmel zu fühlen.

West Side Story
An den westlichen Ufern der Rhone, welche auf 2208 Metern über dem Meer im Wallis seinen Ursprung hat, liegt rund 2180 Höhenmeter später die Weinregion Côte du Rhone, gleich gegenüber von Châteauneuf und südlich des Burgunds. Hier werden zu 97 Prozent Rot- und Roséweine produziert und das sehr milde und beständige Klimas lässt Jahr für Jahr eine Ernte von Trauben zu, die mit intensiver Fruchtsüsse sehr facettenreiche und kräftige Weine ermöglichen.
Über 300 Jahre zurück reicht die Geschichte des Familienweinguts Domaine Chantepierre, welches seitdem von der Familie Paly bewirtschaftet wird. Die Geschwister Anne Luce Coulomb-Paly und ihr Bruder Christian Paly leiten gemeinsam die Geschicke des Weinguts und pflegen auf den 65 Hektar Böden vornehmlich Traubensorten wie Syrah, Grenache noir, Cinsault, Clairette, Bourboulenc und vieux Carignan. Die Ton- und Kalksteinböden vermögen es, kräftige und dabei nicht zu schwere Rotweine hervorzubringen, wobei die Durchsetzung mit Kieselsteinen, den Böden die nötige Durchlässigkeit schenkt, um dabei eine schöne straffe Mineralik und Trinkfreude zu erhalten.
Besondere Freude macht die Vielfalt der verschiedenen Weinbaugebiete in dieser grossartigen Appelation Frankreichs, Tavel rund um die gleichnamige Stadt ist bekannt für seine farbenfrohen, intensiven und dabei nie kitschigen Roséweine, Lirac – ebanfalls nach dem Dorf Lirac benannt – ist den Weinkennern als Heimat für die kräftigen, langen und intensiven Côte du Rhone Vertreter geläufig.


Auch wenn das im Osten gelegene Châteauneuf gemeinhin international mehr Anerkennung findet und dessen grosse Vertreter für manchen als Festtagswein die perfekte Wahl ist, so sind wir der Meinung, dass Anne Luces und Christians Côte du Rhone Weine die perfekte Alternative für kleineres Geld sind. Und wie schon in Leonard Bersteins West Side Story geht am Schluss keiner der beiden Rivalen als Sieger hervor. Ein jeder gedeiht auf seiner Seite des Flusses zum prachtvollen und seiner Herkunft entsprechenden Spassmacher.