Unsere Neuen
Weingut Jülg
Zwischen zwei Welten: Manchmal entstehen grosse Geschichten an den Rändern der Landkarte – dort, wo sich Länder die Hand reichen und Grenzen nur noch auf dem Papier existieren. So auch in Schweigen-Rechtenbach, dem letzten Ort der Südpfalz vor dem französischen Elsass. Hier, am Deutschen Weintor, beginnt die Geschichte des Weinguts Jülg – eine Geschichte von Heimat, Wandel und der Kraft, Tradition mit Vision zu verbinden, denn wer zwischen zwei Kulturen aufwächst, lernt flexibel zu sein und Denkmuster zu hinterfragen. Seit drei Generationen ist das die Essenz von Jülg.
Als Oskar Jülg 1961 das Weingut gründete, war vieles noch einfacher – und gleichzeitig härter.
Der Weinbau war geprägt von Handarbeit, von langen Tagen im Weinberg und von der tiefen Überzeugung, dass guter Wein nicht im Keller entsteht, sondern draussen – im Rhythmus der Natur. Es war diese Liebe zum Boden, zum Rebstock, zur Heimat, die Oskar antrieb. Und vielleicht war es auch der Blick über die Grenze, der ihm früh zeigte, dass guter Wein keine Nationalität kennt.
Denn schon Oskar verstand: Wein hat keine Angst vor Grenzen.
Mit seinem Mut legte er das Fundament für das, was heute ein Juwel der Südpfalz ist.
Ein Weingut, das buchstäblich in zwei Ländern wurzelt ist: Die Hälfte der Reben steht auf französischem Boden, im Elsass, die andere in der Pfalz – ein tägliches Nebeneinander von Kulturen, ein ständiges Miteinander von Einflüssen. Für die Familie Jülg war das nie ein Widerspruch. Es war ein Geschenk.


Als Werner Jülg, Oskars Sohn, später das Ruder übernahm, brachte er eigene Ideen mit, aber auch den tiefen Respekt vor der Arbeit seines Vaters. Er verfeinerte den Ausbau, legte besonderen Fokus auf Sekt und hielt das Weingut über Jahrzehnte auf Kurs, auch in Zeiten, in denen Handwerk in der Weinwelt oft hinter Etikett und Marketing zurücktrat.
Doch die grösste Veränderung kam mit der dritten Generation. Johannes Jülg, der Enkel des Gründers, ging hinaus in die Welt. Er lernte bei renommierten Häusern und brachte nicht nur Wissen mit zurück, sondern auch eine neue Idee von Stil, Eleganz und Präzision.
Als Johannes 2010 in den Betrieb einstieg, war das wie ein leiser Neubeginn. Nicht laut, nicht radikal. Sondern bewusst und mit dem Wissen, dass man Zukunft nur bauen kann, wenn man weiss, wo man herkommt. Er begann, den Ausbau umzustellen: Spontangärung, langes Hefelager, minimaler Eingriff – alles im Dienst der Herkunft. Die Weine wurden klarer, tiefgründiger, mit feiner Säure und burgundischer Handschrift, ohne je ihre Pfälzer Seele zu verlieren.
2021 wurde das Weingut in den Kreis des VDP aufgenommen – eine Auszeichnung, ja. Aber vor allem ein Zeichen dafür, dass der Weg von Oskar, Werner und Johannes nicht nur stimmig, sondern auch bemerkenswert konsequent war.
Was geblieben ist? Die Liebe zur Landschaft, die den Horizont weitet. Der Blick über die Rebstöcke hinweg, hinüber nach Frankreich, wo dieselbe Sonne scheint. Die Hände, die in Generationen über die Reben gestrichen sind. Und ein Hof, der nicht nur Wein produziert, sondern Geschichten erzählt – über Menschen, Mut und den Wert von Zeit.
Die Familie Jülg hat es geschafft, ein Weingut zu erschaffen, das mehr ist als ein Betrieb. Es ist ein lebendiger Ort, an dem man schmeckt, wie Vergangenheit und Gegenwart sich begegnen – und gemeinsam Zukunft werden.

Weingut Hees
Das Auener Tal blickt auf eine lange Weinbautradition zurück. Seit sechs Jahrhunderten finden Reben an den steilen Südhängen ihre Heimat. Doch die Geschichte des Weinbaus in Auen ist von Höhen und Tiefen geprägt. Mit dem fast vollständigen Rückgang der Weinberge in den 1990er Jahren ergab sich für Marcus Hees die Möglichkeit, eine neue Ära einzuläuten.

Seit neun Generationen lebt und liebt die Familie Hees den Weinbau in Auen. Die Weinberge waren lange Zeit nur ein kleiner Teil des Betriebs, der auch ein Landhotel und ein Restaurant umfasst. Vor 15 Jahren begann die Rekultivierung: Büsche und Bäume wichen, um den Reben Platz zu machen. Heute gedeihen sie wieder in den historischen, steilen Lagen Römerstich und Kaulenberg, die neben einigen alten Parzellen Jahr für Jahr ihr vielseitiges Potenzial zeigen. Die hochgelegenen, kühlen Weinberge im Seitental der Nahe, am Fusse des Soonwaldes, bieten optimale Bedingungen für die wichtigsten Rebsorten Riesling und Weissburgunder. Die Böden aus verwittertem Sandstein und Tonschiefer bilden das Fundament für charakterstarke, ausdrucksvolle Weine. Ergänzt wird das Lagenportfolio durch die Parzellen im Monzinger Halenberg und Frühlingsplätzchen, die sich geologisch und klimatisch als spannender Gegenpol zu den Auener Lagen erweisen.
Das konsequente Streben nach Qualität und Perfektion wurde vielfach gewürdigt: Der Vinum Weinguide kürte das Weingut Hees zum «Aufsteiger des Jahres 2025» und lobte die beeindruckende Entwicklung des Betriebs. Besonders herausragend ist der Riesling Römerstich 2023, der bei James Suckling sensationelle 99 Punkte erreichte und es unter die Top 10 Weine Deutschlands schaffte.
Neben der beeindruckenden Weinqualität zeichnet sich das Weingut auch durch seine herzliche Gastfreundschaft aus. Besucher werden hier sofort warm und familiär willkommen geheissen, was die besondere Atmosphäre dieses Ortes unterstreicht. Es ist spürbar, dass hier mit Leidenschaft und echter Familienpower gearbeitet wird: Marcus im Rebberg und Keller und seine Frau Sabrina kümmert sich um Marketing, Kunden und die Kinder Karl, Alma und Ella, die (Schwieger-)Mama Anita bekocht die Gäste und (Schwieger-)Papa Guido hilft überall, wo helfende Hände gebraucht werden.
Ein Weingut, das Tradition, Innovation, Familiensinn und Herzlichkeit auf einzigartige Weise vereint – und dessen Weine dies eindrucksvoll widerspiegeln. Umso mehr freuen wir uns auf eine gemeinsame und erfolgreiche Zukunft!
